klimatologischer Jahresrückblick
klimatische Einordnung der Region Lemgo
- effektive Gliederung von A. Siegmund und P. Frankenberg (2014): semihumides, maritimes Klima der Mittelbreiten (Dsh2)
- Jahreszeitenklimate nach C. Troll und K.-H. Pfaffen (1963): kühlgemäßigte Zone der subozeanischen Klimate (III3)
- W. Köppen und R. Geiger (1961): warmgemäßigte Klimate (Cfb)
- E. Neef (1954): Übergangsklima der gemäßigten Zone (III)
klimatologischer Jahresrückblick 2022
Das Jahr 2022 war in Lemgo (Kreis Lippe) mit einer Jahresmitteltemperatur von 11,0°C deutlich zu warm. Die Abweichung zur langjährigen Jahresmitteltemperatur beträgt +2,1K. Auch die Abweichungen der Monatsmitteltemperaturen waren beachtlich. Bis auf den September waren alle Monate viel zu warm. Spitzenreiter war der August mit +3,9K. Aber auch die Monate Januar (+3,7K), Februar (+3,2K) sowie die Monate Oktober und November (jeweils +2,9K) lagen deutlich über den Monatsmitteltemperaturen der vergangen Jahrzehnte.
Besonders frostig war dieses Jahr der Dezember. Am 16.12.2022 wurde mit -10,4°C die niedrigste Temperatur des Jahres registriert. Die Höchsttemperatur des Jahres 2022 konnte am 19.07.2022 mit 36,7°C gemessen werden.
Das Jahr 2022 war nicht nur viel zu warm, sondern auch viel zu trocken. Der gesamte Jahresniederschlag betrug 639,5mm. Damit wurde das langjährige Mittel des Jahresniederschlages um -138,9mm unterschritten. Zu nass waren allerdings die Monate Februar (+65,5mm) sowie der September (+14,2mm). Alle anderen Monate waren viel zu trocken. Besonders trocken waren die Monate März, Mai, August und November in denen weniger als die Hälfte des regulären Niederschlages fiel.
Unwetter vom 20.05.2019
Am Abend des 20.05.2019 zog eine Unwetterfront des Tiefs "Axel" mit massiven Niederschlägen über Lemgo und Umgebung hinweg. Besonders zwischen 17:45Uhr bis 18:00Uhr erreichte die Niederschlagsintensität mit 384l/h ihren Höhepunkt und der Niederschlagsmesser konnte innerhalb von weniger als 15 Minuten 23,4mm Regen registrieren. Insgesamt fielen im Zeitraum von 22h 97,0mm Niederschlag.
Die Folgen waren fast 1000 Notrufe bei Polizei und Feuerwehr, zahlreiche vollgelaufene Keller und Wohnungen, von der Bega überflutete und mit Schlammmassen bedeckte Straßen und 30 ertrunkene Schafe am Schloss Brake.